Ab 12 Monaten „Ich entdecke die Welt um mich“
Während dein Kind im ersten Lebensjahr lernt, wie sich Dinge anfühlen und was sie können – es hat ja monatelang mit Händen, Füßen und auch seinem Mund durchgehend geforscht - entsteht im 2. Lebensjahr das Bewusstsein, wie es Dinge verwenden kann.
„Was lässt sich damit anfangen?“
Das Holz-Ei zum Beispiel.
Vom ganz jungen Kind wird es betastet, es wird „beschmeckt“, es wird beobachtet, wie es sich verhält, wenn es ihm aus der Hand fällt und davon rollt. Es kugelt durch den Raum bis es liegen bleibt. Und wenn sich das Kind für das Ei interessiert, dann krabbelt es ihm hinterher.
Das alles hat dein Kind schon verstanden. Schon bald zu Beginn des 2.Lebensjahres beginnt es das Ei zu verwenden. Es probiert, ob das Ei in den Eierbecher passt, oder in eine Dose. Oder ob sich die Anzahl der Eier auf die Anzahl der Eierbecher aufteilen lässt. Vielleicht bleibt eines übrig?
„Gib deinem Kind Zeit zu entdecken. Schaffe ihm einen geborgenen Rahmen der es einlädt, ungestört sein Spiel zu spielen und seine Sinne zu entfalten.“
Fein ist es, wenn dieser Platz möglichst in der Nähe eures Wohn- bzw Hauptlebensbereiches. Du kannst den Bereich auch mit einem Spielgitter abgrenzen, das gibt euch beiden Orientierung.
Beobachte dein Kind dabei. Mit der Zeit wirst auch du entdecken, dass Spiel tatsächlich die höchste Form der Forschung ist.
WAS LERNT MEIN KIND IN DIESER PHASE
Dein Kind beschäftigt sich mit den Dingen seiner Umgebung auf unterschiedlichste Art und Weise und erkennt, dass sich unter seinen Sachen auch solche mit ähnlichen Eigenschaften befinden.
Dein Kind entdeckt Gleiches und Unterschiedliches voneinander zu unterscheiden. Das ist die Phase des Sammelns.
Es wird gerne gleiche oder ähnliche Gegenstände ineinander stellen oder gleiche Dinge in einen Korb legen.
Auch große Mengen in eine einzige Schüssel zu geben, und dann in unendlichen Variationen aus- und umzuschütten, ist charakteristisch für diese Entwicklungsphase.
Das Kind in diesem Alter ist beim Sammeln in erster Linie auf das Auswählen und Vergleichen von Gegenständen konzentriert.
Anfangs beschäftigt es sich weniger mit dem Ergebnis – die Tätigkeit macht ihm Freude. Später dann, wird das Resultat wichtiger.
„Vielleicht kannst du auch beobachten, dass es deinem Kind beim Sammeln wichtig ist, alles von einer Sorte zu haben - da mag es – und kann es – auf kein einziges verzichten.“
WANN BEGINNT MEIN KIND ZU BAUEN
Und was du wahrscheinlich auch schon ab und zu beobachten kannst, sind die Anfänge des Bauens. Dein Kind probiert schon den einen oder anderen Gegenstand auf etwas draufzustellen.
Ist die Unterlage glatt, so bleibt der Gegenstand leicht darauf stehen oder liegen, ist die Unterlage uneben oder gewölbt, wird der Versuch des „Daraufstellens“ schon viel komplexer.
Oder umgekehrt. Ein kleiner Ball auf einer Dose. Die Schwierigkeit der Aufgabe ändert sich je nach Form, Umfang und Gewicht, die das Spielzeug hat.
Du wirst erkennen, dass sich dein Kind immer anspruchsvollere Aufgaben stellt, ganz von alleine.
Und manches Mal bricht es nach zahlreichen (für uns oft erfolglosen) Versuchen sein Experimentieren ab, um zu einem späteren Zeitpunkt wieder die „Arbeit“ aufzunehmen und seine neue, ganz eigene Lösung zu finden.
WAS SOLLTE ICH IN DIESER PHASE BEACHTEN
Denke daran, dass dein Kind zum Sammeln geeignete Behälter zur Verfügung hat. Taschen, Kübel, leere Schachteln, Körbe oder Dosen. Auch kleinere Kinder brauchen größere Behältnisse, um das Gesammelte darin gut unterbringen zu können.