Im Februar bekam ich ein Mail von einer Firma, dessen Name – ich gestehe – noch nie gehört hatte Mit der Bitte um einen Kennenlerntermin im Zuge einer Wien-Reise. Julia Lange. Teenytini. In diesem Mail stellte Julia ihre Stofffiguren vor und erwähnte namhafte Kunden und Magazine, in denen sie vertreten war. Ich wurde neugierig.
Kennengelernt haben wir uns dann Anfang März in Wien, im Cafe Prückel. Julia Lange. Eine bildhübsche, strahlende Frau. Kennst du das, wenn du auf jemanden triffst, der dir sofort vertraut erscheint. So vertraut, dass wir uns den Großteil unseres Treffens über uns unterhielten. Aufrichtig interessiert am Gegenüber. Sehr vertraut. Mit Julia habe ich einen Menschen kennengelernt, der mich nachhaltig sehr beeindruckt. Ihre Stoffe sind besonders, ihre Stofffiguren sind besonders. Und ihre ganz persönliche Geschichte ist besonders.
Julia studierte Modedesign in Bremen, lebte dann 10 Jahre in London und arbeitete sehr erfolgreich für Designer der London Fashion Week. 2007 kommt sie zurück nach Deutschland und gründet ihr Label in Berlin. 2009 erkrankt Julia an einer so seltenen Augenkrankheit, dass sie auf einem Auge ihr komplettes Augenlicht verliert. Die Sehkraft ihres anderen Auges reduziert sich auf ein kleines Sehfeld. Mittlerweile ist Julia auf diesem Auge nahezu blind.
Ich kann es schwer formulieren. Es ist genau diese Besonderheit. An ihrem Wesen und ihren Strickfiguren. Du spürst ihre Kraft. Du spürst ihre Verletzlichkeit, ihre Entschlossenheit, ihren starken Glauben ans Leben, ihre Lebenslust, ihre innere Schönheit. Und du spürst, dass ihre Designs im Herzen entstehen. So kraftvoll berührend. Danke Julia!
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