Selbstfürsorge für Elementarpädagoginnen – deine vorbereitete Umgebung

Ein Kindergartenjahr kann ganz schön lange sein. Oft von früh morgens bis in die frühen Abendstunden.

Jeden Tag schaffst du einen Rahmen und hältst einen Raum für kleine Menschen, in dem sie sich entfalten, lernen und wachsen können – getragen von deiner Aufmerksamkeit, deiner Beziehung, deiner Kraft.

Als Pikler®Pädagogin begleite ich seit 20 Jahren Menschen, die mit Kindern leben und arbeiten. Oft habe ich beobachtet und mitverfolgt, mit wie viel Überlegungen sich Elementarpädagoginnen in die Ferien oder den Urlaub verabschieden – nicht nur, um sich zu erholen, sondern auch, um „ihren“ Kindern einen guten Start ins nächste Kindergartenjahr zu ermöglichen.

Bei mir ist dazu ein Gedanke aufgetaucht, den ich gerne mit dir teilen mag: Ich vermute,

du stellst dir immer wieder die Frage, wie du die Entwicklung „deiner“ Kinder gut begleiten kannst – welche vorbereitete Umgebung sie brauchen, damit das gelingt, was gerade ansteht. Welche Materialien sie unterstützen, welche Atmosphäre sie stärkt.

Und weißt du, was mir dabei aufgefallen ist:

Wie ist das mit dir?

Fragst du dich auch, welche vorbereitete Umgebung DU brauchst – damit du dich wohl und sicher fühlst? Damit DU einen Rahmen hast, in dem DU in deiner besten Form wirksam sein kannst?

In dem DU dich entfalten kannst – Tag für Tag, im lebendigen pädagogischen Alltag? Wie stimmig fühlt sich der Ort an, an dem du arbeitest? 

Gestaltest du den Gruppenraum auch für dich? Wählst du Farben, die dir guttun? Materialien, die dich berühren, erfreuen, nähren? Die du gerne in der Hand hast – einfach weil sie schön sind, weil sie sich gut anfühlen?


Gibt es einen kleinen Platz, der nur dir gehört – mit einer Teekanne, die du für dich auf deiner Reise entdeckt hast? Mit Kräutertee, der dich an den Duft der letzten großen Wanderung erinnert?

Oder eine kleine Vase mit Blüten vom Wegesrand, an denen du dich täglich erfreuen kannst? Ein Platz im Raum, der sich für dich so gut anfühlt wie der Blick auf den See, an dem du gerne verweilst?

Vielleicht ergibt sich gerade jetzt – in einer Pause, einer ruhigeren Phase oder im Übergang – ein guter Moment, um dich selbst zu fragen:
Was tut mir gut? Was stärkt mich – als Pädagogin und als Mensch?


Und was davon kann ich mitnehmen – in meinen Gruppenraum, in meine Einrichtung, in meinen Alltag mit Kindern? Oft braucht es nicht viel. Von außen betrachtet vielleicht nur Kleinigkeiten – und doch können sie Großes bewirken.


Der Entschluss, dir selbst Wertschätzung entgegenzubringen, verändert etwas.

Und er trägt dazu bei, dass du eine vorbereitete Umgebung für dich selbst gestaltest – einen Raum, in dem du dich getragen fühlst. Und in dem auch andere spüren:

Hier ist gut gesorgt. Für alle.

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Freude beim Hinspüren.
Und beim Entdecken der kleinen Dinge, die DU brauchst, damit DU gut wirken kannst – mit Ruhe, mit Klarheit, mit dir selbst im Einklang.

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Aus diesem Artikel

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