Kokomoo auf der „documenta fifteen“
Mitte Juli ging es für uns vier Kokomoos mit dem VW-Bus auf eine für uns weite Reise. Barbara, Edith, Sandra und ich (Julia 😉) durften als „Künstlerinnen“ die „documenta fifteen“ besuchen – die bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst, die alle 5 Jahre von Juni bis September in Kassel stattfindet. Du fragst Dich wie wir Kokomoos zu Künstlerinnen werden konnten? Möglich gemacht hat das die Einladung der brasilianischen Künstlerin Graziela Kunsch, die einen Teil des altehrwürdigen Fridericianums in eine Eltern-Kind-Krippe in Anlehnung an die Arbeit und Haltung Emmi Piklers verwandelt hat. Das dort angebotene Material, das Menschen zum freien Spiel einlädt, wurde von Kokomoo ausgewählt und zur Verfügung gestellt.
Das ursprünglich wichtigste Thema der diesjährigen „documenta fifteen“ war das Motto „Lumbung“, was im Indonesischen eine Reisscheune bezeichnet, in der überschüssiger Reis aufbewahrt und nach gemeinsam definierten Kriterien wieder verteilt wird. Wie bildet man Kollektive und wie entsteht aus dem Zusammenwirken Vieler ein besonders wertvolles Ganzes.
Beim Einlesen in das Ausstellungsthema wurde uns bewusst, dass wir bei Kokomoo schon lange dieses wichtige Thema der documenta fifteen in den Mittelpunkt unseres Zusammenlebens stellen. Einfach, weil wir so sind, wie wir sind.
Aspekte wie „Freundschaft“, „gut zusammenarbeiten“, „Sachen miteinander teilen“ und „sich gut um alle Menschen in der Gruppe kümmern“ stehen bei Lumbung an erster Stelle – und wir als „Kokomoos“ fühlten uns mit diesen Beschreibungen sofort verbunden.
In unserer Arbeit, aber auch im alltäglichen Miteinander ist es uns wichtig, dass sich jede von uns wohlfühlt und sich so einbringen kann, wie es ihren Stärken entspricht: es „kümmert“ sich somit jede um alle in der Gruppe. Das gilt für Arbeitsaufgaben und Tätigkeiten genauso wie für das psychische und physische Wohlbefinden. Bei der Zubereitung der Mahlzeiten half ich also zum Beispiel am besten, in dem ich NICHT kochte 😉. Das überließ ich Barbara, Edith und Sandra. Auf unserer Reise lag meine Zuständigkeit bei der Navigation – ich fand dabei zwar nicht immer den schnellsten Weg, aber wir kamen immer gut dort an, wo wir hin wollten, und konnten dabei Plätze entdecken, die so schnell keiner findet 😉.
Mit Sandra als gut gelaunte und überaus souveräne Lenkerin unseres Busses, verging die Reisezeit nach Kassel wie im Flug – nur, dass Fliegen viel aufregender und anstrengender ist.
Edith bewies wie immer ein Händchen für all die praktischen Dinge, wie den perfekten Stellplatz aussuchen – also nahe am Wasser und doch gut geschützt, in gefühlten 2 Minuten ein Zelt aufstellen und den gar nicht motivierten Gaskocher zum Brennen zu bringen.
Und Barbara machte das alles möglich – mit ihrer Großzügigkeit, uns zu dieser aufregenden Reise mitzunehmen. Sie stellte ihren Bus als Reisefahrzeug und Schlafplatz zur Verfügung, fand die besten Plätze zum „Weinschorle“ trinken und, was am bedeutendsten ist: gibt uns mit unserer Arbeit für Kokomoo eine Möglichkeit, nicht nur „gut zusammen zu arbeiten“ und „Sachen miteinander zu teilen“, sondern noch etwas viel Wertvolleres: echte Freundschaft zu erleben - mit tiefgehenden Gesprächen und ehrlichem Interesse für unser Gegenüber. Mit der Möglichkeit, unser Bestes nach außen zu tragen – und diese Freude mit anderen teilen zu können.
Es sind genau diese echten, spürbaren Verbindungen zueinander, die uns nähren und Kraft geben. Das ist es, was Kokomoo ausmacht. Und wenn davon auch nur ein Hauch dieses Miteinanders bei Dir ankommt, macht uns das richtig glücklich.